Berlin (ots) –

Zu Beginn der Pandemie fielen die Verkehrstoten in der EU durch den eingedämmten Straßenverkehr auf Rekordtiefstände. Seitdem entwickelt sich die Zahl der Todesfälle zwar ins Positive, jedoch zeigen die Zahlen ein uneinheitliches Bild.

– Irland verzeichnet seit 2019 den größten Anstieg der Verkehrstoten (um 31 %). Estland und Norwegen verzeichnen die nächstgrößten Zuwächse.
– Die Todesraten in Spanien, Frankreich und Italien haben sich nahezu auf das Niveau vor der Pandemie zurückentwickelt. Dies deutet darauf hin, dass der Fortschritt der Verkehrssicherheit in diesen Ländern ins Stocken geraten ist.
– Polen hat die größte Verbesserung im Vergleich zu den Werten vor der Pandemie erzielt, gefolgt von Ungarn und Belgien.
– Bulgarien und Rumänien haben die meisten Todesfälle in der EU zu beklagen, dennoch sind diese Zahlen im Vergleich zu 2019 gesunken.

Diese Erkenntnisse sind Teil einer Verkehrssicherheitsanalyse europäischer Länder, die von Motointegrator (https://www.motointegrator.de/), einem Online-Shop für Autoteile, und dem Daten-Forschungsunternehmen DataPulse (https://www.datapulse.de/) durchgeführt wurde. Die Analyse nutzt Daten der Weltgesundheitsorganisation, Eurostat und der Europäischen Kommission und untersucht die sich verändernden Verkehrssicherheitstendenzen auf dem europäischen Kontinent in den letzten Jahrzehnten. Angesichts des signifikanten Rückgangs der Verkehrstoten während der Lockdowns nimmt die Analyse genau unter die Lupe, was in den Jahren nach der Pandemie passiert ist.

Der Bericht deckte drei unterschiedliche Gruppen von Ländern auf dem Kontinent auf: die Rückfälligen, die höhere Todesraten als vor der Pandemie aufweisen, die Übergangsländer, die niedrigere Todesraten als 2019, aber immer noch höhere Todesraten als der EU-Durchschnitt haben; und die Taktgeber, die ebenfalls niedrigere Todesraten als 2019 haben, aber im oder unter dem EU-Durchschnitt liegen.

Die Analyse und die dazugehörigen Grafiken sind hier veröffentlicht:

https://motointegrator.de/blog/road-safety-de/

Für Fragen zur Studie steht Ihnen das Team unter presse@motointegrator.de oder per Telefon unter (+49) 30-75437064 zur Verfügung.

Länder von Interesse

Nachfolgend finden Sie Details zu bestimmten Ländern, die während des Forschungs- und Analyseprozesses besonders aufgefallen sind. Alle Erwähnungen historischer Entwicklungen in diesen Beschreibungen basieren auf Eurostat-Daten. Die Zahlen für 2023 basieren auf vorläufigen Daten der Community-Datenbank für Verkehrsunfälle (CARE) der Europäischen Kommission. Alle Angaben zu Änderungen bei den Verkehrstoten zwischen 2019 und 2023 beziehen sich auf die absolute Anzahl der verkehrsbedingten Todesfälle, nicht auf die Pro-Kopf-Todesraten.

IRLAND

Irland, das die Gruppe der Rückfälligen anführt, verzeichnete zwischen 2000 und 2019 einen Rückgang der Todesfälle um 73 %. Als der Straßenverkehr während der Lockdowns stark eingedämmt war, sanken die verkehrsbedingten Todesfälle noch weiter auf ein Tief von 2,7 Todesfällen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2021. Seitdem ist die Todesrate in Irland jedoch wieder gestiegen und erreichte 2023 einen Durchschnitt von 3,5 – ein Niveau, das seit 2016 nicht mehr erreicht wurde und den größten Anstieg im Vergleich zu den Werten vor der Pandemie in der gesamten EU darstellt. Obwohl Irlands Verkehrssicherheitsbilanz im globalen Vergleich immer noch bemerkenswert niedrig ist, deuten die jüngsten Entwicklungen darauf hin, dass das Land im Kampf um sicherere Straßen hart erkämpfte Erfolge verliert.

ESTLAND

Eine Erfolgsgeschichte in vielerlei Hinsicht: Estlands verkehrsbedingte Todesrate lag in den frühen 2000er Jahren konstant über dem EU-Durchschnitt, sank aber im letzten Jahrzehnt dauerhaft. Die Todesrate lag 2019 bei 3,9 pro 100.000 Einwohner und ist seitdem auf 4,3 im Jahr 2023 gestiegen. Während die Anzahl der Todesfälle weniger als 60 Menschen pro Jahr beträgt, erscheint der prozentuale Anstieg groß – nur Irland verzeichnete einen höheren Anstieg, während Estland mit Norwegen gleichauf liegt.

NORWEGEN

Obwohl Norwegen kein Teil des historischen EU-Durchschnitts ist, liegt es deutlich darunter. Das Land hat oft die niedrigsten verkehrsbedingten Todesraten in Europa vorzuweisen. Zwischen 2000 und 2019 sanken die Raten um 67 %, auf beeindruckend niedrige 2 Todesfälle pro 100.000 Einwohner jährlich. In den ersten beiden Jahren der Pandemie sanken die Todesraten auf 1,7 bzw. 1,5 Todesfälle in den Jahren 2020 und 2021. Selbst mit einem Anstieg auf 2,2 ist Norwegens Verkehrssicherheit außergewöhnlich gut.

BULGARIEN UND RUMÄNIEN

Die Nachbarländer Bulgarien und Rumänien, beide Übergangsländer, hatten im Jahr 2023 die höchsten Raten bei Verkehrstoten in der EU, mit 8,2 bzw. 8,1 Todesfällen pro 100.000 Einwohner. (Der EU-Durchschnitt liegt bei 4,6). Jedoch gab es Verbesserungen im Laufe der Zeit. In Bulgarien sank die absolute Zahl der Todesfälle von 2019 bis 2023 um 16 %. (Auch zwischen 2022 und 2023 sank die Zahl, aber da die Bevölkerung schneller abnahm, stieg die Todesrate in Bulgarien zwischen diesen beiden Jahren von 7,8 auf 8,2). In Rumänien sank die absolute Zahl der Todesfälle von 2019 bis 2023 um 17 %.

SCHWEDEN UND SCHWEIZ

Ähnlich wie Norwegen haben die Länder Schweden und die Schweiz seit langem niedrige Raten bei Verkehrstoten – einige der niedrigsten in Europa der letzten 20 Jahre. Beide Länder konnten die Verkehrssicherheit in den frühen 2000er Jahren verbessern. Mitte der 2010er Jahre lagen beide Länder bei jährlich zwischen 2 und 3 Todesfällen pro 100.000 Einwohner. Während die Zahl der Todesfälle seit 2019 gestiegen ist, sind die verkehrsbedingten Todesraten, die die wachsende Bevölkerung berücksichtigen, seit 2019 unverändert. Die Todesraten in beiden Ländern lagen 2023 bei 2,2 Todesfällen pro 100.000 Einwohnern.

DEUTSCHLAND

Deutschland, eines der Taktgeberländer, verzeichnete zwischen 2000 und 2019 einen Rückgang der Todesfälle um 60 % und gehörte damit schon vor der Pandemie zu den Ländern mit den niedrigsten Zahlen bei Verkehrstoten der Welt. Dann sanken die Raten während der Lockdowns weiter, da weniger Verkehr auf den Straßen war. Während sich die Sicherheitsbilanz vieler Länder wieder auf das Niveau vor der Pandemie eingependelt hat (einschließlich Frankreich, Italien und Spanien), liegt Deutschlands Verkehrs-Todesrate im Jahr 2023 bei 7 % unter der Rate von 2019.

SPANIEN, FRANKREICH UND ITALIEN

Diese drei Länder wiesen alle einen Rückgang der Todesfälle im Straßenverkehr zu Beginn der Pandemie auf, doch bis 2022 stiegen alle drei wieder auf das Niveau von 2019 an. Im Jahr 2023 scheinen sie knapp unter ihren Werten von vor der Pandemie zu liegen. In diesen Ländern ist der Fortschritt der Verkehrssicherheit ins Stocken geraten.

POLEN

Polen verzeichnete den bemerkenswertesten Rückgang in der EU: 35 % weniger Todesfälle in 2023 als 2019. Polen schaffte es, seine verkehrsbedingte Todesrate von 16,4 pro 100.000 Menschen im Jahr 2000 auf 7,7 im Jahr 2019 zu halbieren. Die Pandemie beschleunigte diese Entwicklung, und die Rate liegt nun bei 5,2.

UNGARN UND BELGIEN

In den frühen 2000er Jahren hatten sowohl Ungarn als auch Belgien 12 bzw. 15 Todesfälle im Straßenverkehr pro 100.000 Menschen. Diese Raten sanken bis Ende der 2010er Jahre auf etwa 5 bzw. 6 und liegen derzeit sehr nahe am EU-Durchschnitt von 4,6. Die Zahl der verkehrsbedingten Todesfälle in beiden Ländern ist seit 2019 um 22 % gesunken.

Kommentare und Visualisierungen

Während einige europäische Länder mit einem Anstieg der Verkehrstoten zu kämpfen haben, feiern andere historische Erfolge in der Verkehrssicherheit. Dennoch muss der Kontinent als Ganzes daran arbeiten, sich an eine neue Norm des Reisens nach der Pandemie anzupassen. Um die Komplexität von Verkehrssicherheit und Wege zu ihrer Verbesserung zu verstehen, brauchen wir sowohl den umfassenden historischen Kontext, als auch die detaillierten Einblicke aus der Analyse von Motointegrator.

Anna Ganska, CEO von Motointegrator, sagte:

„Die Pandemie ermöglichte uns einen nie zuvor dagewesenen Einblick in eine Welt mit deutlich weniger Unfällen. Wir beginnen jetzt erst, zu verstehen, wie die Situation bei den Zahlen der Verkehrstoten aussehen könnte, während wir uns im Übergang auf die nach-pandemische Normalität befinden.“

„Die steigende Anzahl der Verkehrstoten in manchen Ländern zeigt uns, dass die zum Teil hart erarbeiteten Fortschritte in besorgniserregender Weise ins Gegenteil verkehrt wurden. Diese Daten führen uns schmerzlich vor Augen, dass es ein ständig andauernder Kampf ist, die Anzahl der Verkehrstoten zu senken. Damit Europa auch weiterhin ein leuchtendes Beispiel bei der Sicherheit im Straßenverkehr ist, müssen wir wachsam und anpassungsfähig sein.“

Abbildung 1: Weltkarte, die die Entwicklungen in der Verkehrssicherheit bis zur Pandemie veranschaulicht. Der europäische Kontinent hatte weltweit den größten Erfolg bei der Reduzierung verkehrsbedingter Todesfälle.

https://www.motointegrator.de/blog/verkehrssicherheit-de/#abbildung-1

Abbildung 2: Eine Zeitleiste, die veranschaulicht, wie die EU viele Jahre lang Erfolge bei der Reduzierung von Verkehrstoten aufwies, bevor der Fortschritt in den Jahren vor der Pandemie ins Stocken geriet. Dann sanken die Todesraten während der Pandemiejahre größtenteils aufgrund von Lockdowns und eingeschränkter Mobilität drastisch.

https://www.motointegrator.de/blog/verkehrssicherheit-de/#abbildung-2

Abbildung 3: Ein genauer Blick darauf, wie die Länder aus der Pandemie herausgekommen sind. Die Matrix zeigt die Verkehrstotenrate jedes Landes im Jahr 2023 von niedrig (links) bis hoch (rechts) und ob diese Rate höher (rot) oder niedriger (blau) ist als zur Zeit vor der Pandemie.

https://www.motointegrator.de/blog/verkehrssicherheit-de/#abbildung-3

Quellen:

European Road Safety Observatory

Verkehrstote in den EU- und EFTA-Ländern, 2010-2022

https://ots.de/EYcWBM

Verkehrstote in den EU- und EFTA-Ländern, 2023 (vorläufige Daten)

https://ots.de/k64zSi

Eurostat

Personen, die bei Verkehrsunfällen getötet wurden, 2000-2022

https://ots.de/cktAff

Personen, die bei Verkehrsunfällen getötet wurden, 2023 (vorläufige Daten)

https://transport.ec.europa.eu/background/road-safety-statistics-2023_en

Personenkraftwagen pro Einwohner nach Jahr

https://ots.de/5b6mz0

Weltgesundheitsorganisation

Verkehrstote nach Ländern, 2000-2019

https://apps.who.int/gho/data/view.main.51310?lang=en

Methodik:

Die Verkehrssicherheitsmatrix der EU- und EFTA-Länder verwendet Daten der ERSO (European Road Safety Observatory).

Die Matrix zeigt jedes Land anhand von zwei Kennzahlen:

1. Die aktuelle Verkehrstotenrate (Todesfälle pro 100.000 Einwohner) jedes Landes im Jahr 2023, basierend auf vorläufigen Daten, die im März 2024 veröffentlicht wurden.
2. Die Veränderung der Verkehrstotenraten seit 2019, ein Jahr bevor die Pandemie die Mobilität beeinträchtigte. Dies wird als prozentuale Veränderung der Pro-Kopf-Rate zwischen 2019 und 2023 dargestellt. Alle Angaben zu Änderungen bei den Verkehrstodesfällen zwischen 2019 und 2023 beziehen sich auf die absolute Anzahl der verkehrsbedingten Todesfälle, nicht auf die Pro-Kopf-Todesraten. Diese Änderungen werden ebenfalls von CARE bereitgestellt.

Auf der interaktiven Matrix wird bei Auswahl eines Landes auch eine Schätzung der absoluten Anzahl der Todesfälle für 2023 vorgenommen. Diese Information war nicht über CARE verfügbar – zur Berechnung dieser Zahl haben wir die Todesrate von CARE und die Bevölkerungsdaten von Eurostat für 2023 verwendet.

Die Länder werden grob in drei Kategorien aufgeteilt:

Rückfällige: Niedrige Todesraten, die im Trend steigen (oben links im Quadranten der Matrix). Dazu gehören:

– Irland
– Estland
– Norwegen
– Lettland
– die Niederlande
– Schweden
– Slowakei
– die Schweiz
– Spanien, Frankreich und Italien (im Randbereich dieser Gruppe)

Übergangsländer: Hohe Todesraten, die im Trend sinken (unten rechts im Quadranten der Matrix). Dazu gehören:

– Polen
– Ungarn
– Rumänien
– Bulgarien
– Litauen
– Griechenland
– Kroatien
– Portugal

Taktgeber: Niedrige Todesraten, die weiterhin sinken (unten links im Quadranten der Matrix). Dazu gehören:

– Belgien
– Dänemark
– Slowenien
– Tschechien
– Finnland
– Deutschland

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Pressekontakt:
Jan M. Schmanns
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Quelle: ots

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