Deutschlands Autohersteller profitieren schon seit Jahrzehnten von ihrem Image. Ihre Produkte gelten als hochwertig und langlebig, kein Wunder also, dass diese Industrie weltweit erfolgreich agiert. Ein guter Weg, die eigenen Autos noch bekannter zu machen ist der Fußball.

Wirtschaft und Sport sind schon vor langer Zeit eine Partnerschaft eingegangen, die für beide Seiten einen Gewinn darstellt. Der Fußball kann sich auf eine verlässliche Finanzquelle verlassen, während die Wirtschaft von der weltweiten Bekanntheit des runden Leders profitiert.

Hyundai/KIA setzte auf die Fußball-Weltmeisterschaft

In wenigen Wochen startet in Katar das größte und wichtigste Fußballturnier der Welt. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ist auch für zahlreiche Großkonzerne höchst attraktiv, wenn es darum geht, die eigene Marke ins rechte Licht zu rücken. Die Liste der WM-Sponsoren liest sich daher wie das Who´s Who der großen weiten Wirtschaftswelt.

Mit dabei sind nicht nur Coca-Cola, McDonald´s und Budweiser, sondern auch Visa, Adidas und der Autohersteller Hyundai/KIA. Der südkoreanische Autobauer ist bereits seit dem Jahr 1999 Partner des Weltfußballverbandes FIFA. Der Vertrag inkludiert auch den Auftritt bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. So möchte Hyundai/KIA seine Markenwahrnehmung verbessern und am völkerverbindenden Image des Fußballs teilhaben.

In wenigen Wochen wird der Fußball wieder weltweit die Schlagzeilen beherrschen. Die Frage, wer den Titel holt, beschäftigt nicht nur die Fans, sondern auch die Sportwetten-Branche. Bei den WM Quoten liegt derzeit Brasilien voran, doch auch Deutschland werden gute Chancen eingeräumt. Wer am Ende den Pokal in die Höhe stemmt, kann sich sicher sein, dass die Augen der Weltöffentlichkeit auf ihm ruhen. Das lockt finanzkräftige Sponsoren an.

Dass diese Bekanntheitsoptimierung umfangreiche Effekte haben kann, beweist das Beispiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Dort nutzte der Hersteller Hyundai seine Verbindung als Sponsor zu dem Event und steigerte seine Popularität und damit auch seine Umsätze. So wurde nicht nur für die Gastgeber aus Deutschland, sondern auch für den Autohersteller ein Sommermärchen war.

Autos und Sport bilden eine Allianz

Nicht erst seit damals setzen zahlreiche Hersteller auf den Fußball, wenn es darum geht, das Marketingbudget sinnvoll einzusetzen. Schließlich bietet der Fußball jede Menge an Möglichkeiten, um die Sponsorengelder sinnvoll zu verteilen. Diese unterstützen nicht nur Großevents wie die Fußball-Weltmeisterschaft, oder die Fußball-Europameisterschaft, sondern auch die lokalen Ligen wie die Deutsche Fußball-Bundesliga, die UEFA-Champions League oder die Vereine selbst.

Das haben auch die deutschen Autobauer schon vor langer Zeit erkannt und ihre Chance genutzt. Autos und Sport passen einfach perfekt zusammen. Mit dem Sponsoring stellen die Produzenten sicher, dass ihre Marken bekannter werden und polieren ihr Image auf. Der Fußballplatz hat sich als die Lieblingsspielwiese der Marketing-Manager entpuppt.

Volkswagen ist unübersehbar

Der ehemalige Konzernchef von Volkswagen, Martin Winterkorn, galt als ganz besonders großer Verfechter dieser Strategie. Unter seiner Führung pumpte VW so viel Geld in den Sport, wie kein anderer Hersteller. Volkswagen sponserte zeitweise bis zu 16 verschiedene Vereine in der Deutschen Fußball-Bundesliga und in der 2. Fußball-Bundesliga. Damit nicht genug unterstützte der Konzern auch noch den DFB und eigene VW-Turniere. Das war erstaunlich, immerhin hält sich Volkswagen mit dem VfL Wolfsburg daneben auch noch eine eigene Werkself und hält seit dem Jahr 2007 alle Anteile an dessen Gesellschaft.

Doch all das reichte dem Konzern noch nicht, er trat auch als Hauptsponsor der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf und weitete sein Engagement auch noch auf die UEFA-Nationalmannschaftsbewerbe aus. Diese enorme Plattform und dessen Reichweite nutzte Volkswagen in den letzten Jahren vor allem dazu, um seinen Strategiewechsel weg vom Verbrennungsmotor, hin zur Elektromobilität zu bewerben.

Audi fördert den FC Bayern München

Mit seinem Tochterunternehmen Audi fördert der Konzern auch seine eigene Konkurrenz. Während der VfL Wolfsburg mit Volkswagen auf der Brust der Spieler in der Deutschen Bundesliga um Siege kämpft, unterstützt Audi den deutschen Serienmeister FC Bayern München. Die Stars fahren in den Karossen der Nobelmarke vor und der Firmenname leuchtet prominent am Stadion der Münchner. Selbstverständlich veranstaltet der Hersteller auch noch seinen eigenen Audi-Cup.

Daneben engagiert sich das Unternehmen bei zahlreichen weiteren Klubs. Erst im Vorjahr verlängerte Audi seine Partnerschaften mit dem FC Augsburg, der TSG 1899 Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach. In der 2. Fußball-Bundesliga engagiert man sich weiterhin beim Hamburger SV und dem 1. FC Nürnberg.

Mercedes unterstützt den VfB Stuttgart

So viel Einsatz ruft auch die Konkurrenz der Wolfsburger auf den Plan. Stuttgart verbinden Fußballfans mit dem VfB. Autofans nennen zuerst den Namen von Mercedes-Benz. Da liegt es auf der Hand, die Kraft dieser beiden starken Marken zu verbinden. Wenig überraschend ist Mercedes-Benz daher schon seit zehn Jahren Hauptsponsor des Vereins. Der Name des legendären Autobauers prangt auch am Stadion und gibt der Arena ihren Namen.

Open zog sich zurück

Doch manchmal kommt es in diesen Partnerschaften auch zu einer spektakulären Trennung. Opel war bereits lange Jahre ein Partner von Borussia Dortmund. Daran konnte zunächst auch der Abgang des Opel-Markenbotschafters Jürgen Klopp nichts ändern. Doch nach zehn Jahren Zusammenarbeit ließ Opel sein Engagement beim BVB auslaufen. Damit nicht genug, zog sich der Autobauer auch von seinen Partnerschaften mit dem SC Freiburg, Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf zurück. Den Schwarz-Gelben gingen dadurch Einnahmen in Höhe von rund 8 Millionen Euro pro Jahr verloren.

Doch dieser Rückzug bildet eine Ausnahme, schließlich stand auch beim BVB mit Brilliance Motors schon der nächste Autohersteller als Sponsor bereit. Keine andere Sportart verbindet die Menschen so stark wie der Fußball. Daher drängen die Hersteller massiv in diesen Markt, um von der Liebe der Menschen zum runden Leder ebenfalls zu profitieren.

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