Ehningen/München (ots) –
Der Engineering Dienstleister Bertrandt unterstützte die Initiative DeCarTrans beim Testing eines BMW M4 GT4 mit erneuerbaren Kraftstoffen. Im Mobility Test Center des Unternehmens wurde das Fahrzeug verschiedenen Tests unterzogen, um neue Erkenntnisse für das klimaneutrale Fahren im Rennsport zu gewinnen. Als ein wichtiges Ergebnis stellte sich heraus, dass der Einsatz des alternativen Kraftstoffs direkt und ohne technische Maßnahmen möglich ist (Drop-in-Fähigkeit). Zusätzlich konnten die emittierte Partikelanzahl und Partikelmasse im Vergleich zu herkömmlichem Kraftstoff etwa um die Hälfte reduziert werden.
Im Motorsport ist der Einsatz von elektrisch betriebenen Rennfahrzeugen insbesondere bei Langstreckenwettbewerben nicht möglich, da durch die vergleichsweise langen Ladestopps die Performance im Wettbewerbsumfeld beeinträchtigt ist. Allerdings wächst die Bedeutung des Einsatzes von Fahrzeugen mit alternativen Kraftstoffen im Rennsport, da sie dazu beitragen, Motorsport insgesamt klimaneutral zu machen. Zudem bestätigen rennerprobte Technologien die künftige Alltagstauglichkeit.
Mit dem Einsatz von sogenannten erneuerbaren Kraftstoffen können konventionelle Verbrennungsmotoren nahezu klimaneutral betrieben werden. Unter erneuerbaren Kraftstoffen – oder eFuels – versteht man synthetisch hergestellte Kraftstoffarten aus CO2-Quellen für den Einsatz in konventionellen Verbrennungsmotoren. Gefördert durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr beschäftigt sich die Initiative DeCarTrans unter der Leitung des Entwicklungsdienstleisters FEV mit der Förderung von Maßnahmen zur Entwicklung regenerativer Kraftstoffe.
Unter Anwesenheit der DeCarTrans Projektpartner FEV und dem Mineralölhersteller NORDOEL sowie Vertreter*innen des Rennteams testete Bertrandt in seinem Mobility Test Center in München einen BMW M4 GT4 (Baureihe G82) des Rennteams von Hofor Racing by Bonk Motorsport. Dieser BMW wird auch am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring Anfang Juni 2024 teilnehmen.
Die Rahmenbedingungen dieses Rennens kann der Engineering Dienstleister Bertrandt realitätsgetreu in seinem Mobility Test Center nachbilden. „Wir haben die für das Rennfahrzeug typischen Umgebungsbedingungen anhand eines speziellen Fahrzyklus nachbilden können und so die Gegebenheiten unter realitätsnahen Bedingungen auf dem Rollenprüfstand in insgesamt drei Testzyklen simuliert“, so Oliver Conrady, Vice President Operations bei Bertrandt. Zunächst wurde das Fahrzeug mit konventionellem Kraftstoff betrieben. Im folgenden Zyklus wurde es dann mit dem regenerativen Kraftstoff „Racing eFuel 98“ betankt und erneut unter den selben Bedingungen getestet. Dank der Wiederholgenauigkeit unter Laborbedingungen war eine hundertprozentige Vergleichbarkeit der Ergebnisse garantiert.
Die Ergebnisse sprechen für sich: Es konnte der Nachweis erbracht werden, dass das Rennfahrzeug auch mit dem alternativen Kraftstoff zuverlässig funktioniert. Außerdem konnte die Drop-in-Fähigkeit bewiesen werden. Neben der Erkenntnis, dass die Leistungsdaten des Wagens vergleichbar zu denen mit konventionellem Kraftstoff sind, konnten die Partikelemissionen sogar um etwa die Hälfte reduziert werden.
Der Tag im Mobility Test Center markierte den Beginn einer Reihe von weiteren Testläufen. Im Nachgang werden nun die Messdaten gesichtet und analysiert, um den beteiligten Partnern weitere Aussagen über die Performance synthetischer Kraftstoffe im Motorsport zur Verfügung zu stellen. Hier stehen die verringerten Emissionswerte und die gesteigerte Performance des Kraftstoffs im Vordergrund.
In seinen beiden Mobility Test Centern in München und Wolfsburg kann Bertrandt neben der Absicherung von Antriebskonzepten der Zukunft auch Emissionsmessungen und Typprüfungen, standardisierte oder herausfordernde Testabläufe sowie Sonderumfänge mit neuester Messtechnik abbilden. In den modernen Prüfzellen und Konditionierbereichen verfügt Bertrandt darüber hinaus über innovative Lademöglichkeiten. Hinzu kommen Höhentests bis zu 5.000 Metern, die dort durchgeführt werden können. Auch Klimatests sind kein Problem. Von Alaska bis in die Wüste in wenigen Minuten – die Temperaturrange von -40 °C bis +45 °C in den Mobility Test Centern bietet die Welt unter einem Dach. Ein Vorteil für die Kunden: Lange Reisezeiten entfallen und es entsteht eine deutliche Kosteneffizenz.
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