Köln (ots) –
Auf dem Weg zwischen Wohnung und Arbeitsplatz wurden im Jahr 2023 über 12.000 Versicherte der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) verletzt. Das sind rund 9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Nahezu unverändert ist dagegen die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle. Sie lag im vergangenen Jahr bei rund 50.000 Unfällen, wie schon 2022. Das geht aus dem Jahresbericht 2023 hervor, den die BG ETEM am 20. August veröffentlicht hat.
Die relative Unfallhäufigkeit lag im Jahr 2023 bei 11,8 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je 1.000 Versicherungsverhältnissen. Das sind 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei den Wegeunfällen ergibt sich ein Anstieg von 3,6 meldepflichtigen Unfällen je 1.000 Versicherte. Hier wirkt sich die gestiegene Zahl der Versicherten aus. Mit 4,2 Millionen Versicherten verzeichnet die BG ETEM einen leichten Zuwachs von gut drei Prozent bei den Versicherungsverhältnissen. 2023 betreute die BG ETEM auch mehr Mitgliedsunternehmen als im Vorjahr. So stieg die Zahl der Mitgliedsbetriebe auf rund 230.000, fast zwei Prozent mehr als 2022.
Rund 6.000 Mal wurde im Jahr 2023 der Verdacht auf eine Berufskrankheit gemeldet. Das sind 4,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Jahr 2023 wurden knapp 6.900 Verdachtsmeldungen einer Berufskrankheit entschieden. Dabei bestätigte sich in rund 41 Prozent der Fälle der Verdacht auf eine Berufskrankheit.
Renten sind der größte Kostenblock
Die Mitgliedsunternehmen der BG ETEM brachten im Jahr 2023 rund 1,5 Milliarden Euro für die Kosten der Unfallversicherung auf. Davon wurde knapp eine Milliarde Euro für die medizinische und soziale Rehabilitation sowie finanzielle Entschädigung von verletzten und erkrankten Versicherten ausgegeben. Innerhalb der Kosten für Rehabilitation und Entschädigung sind Rentenzahlungen mit knapp 600.000 Euro die größte Einzelposition. Rund 135 Millionen Euro wurden in Präventionsdienstleistungen investiert. Die Verwaltungskosten betrugen rund 109 Millionen Euro. Weitere Kosten entfielen auf Verfahrenskosten und auf Vermögensaufwendungen.
„Durch den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz machen wir die Verwaltung effizienter und werden auf lange Sicht auch Kosten sparen“, sagt Jörg Botti, Hauptgeschäftsführer der BG ETEM mit Blick auf die Bilanz für 2023.
Blick hinter die Kulissen
Der Jahresbericht der BG ETEM zeigt auch, welche menschlichen Schicksale hinter den Statistiken stehen. So berichtet Martin Malicki in einer Reportage über seinen Arbeitsunfall, bei dem er den rechten Arm verlor und wie er nach dem schweren Schicksalsschlag neuen Mut gefasst hat. Heute engagiert er sich als Peer, um Menschen in einer ähnlichen Situation zu helfen.
Weitere Reportagen beleuchten unter anderem die Auswirkungen des Klimawandels auf den Arbeitsschutz und wie sich der Bereich Rehabilitation der BG ETEM für die Zukunft aufstellt.
Der Jahresbericht 2023 der BG ETEM ist unter http://jahresbericht.bgetem.de digital verfügbar. Ein PDF kann auf der Webseite www.bgetem.de mit dem Webcode 12613165 (https://www.bgetem.de/medien-service/jahresbericht) heruntergeladen und das gedruckte Exemplar per E-Mail bestellt werden: medien@bgetem.de.
Hintergrund BG ETEM
Die BG ETEM ist die gesetzliche Unfallversicherung für rund vier Millionen Beschäftigte in gut 200.000 Mitgliedsbetrieben. Sie kümmert sich um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in den Mitgliedsbetrieben sowie um Rehabilitation und Entschädigung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Für ihre Mitgliedsunternehmen übernimmt die BG ETEM die Haftung für die gesundheitlichen Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten gegenüber den Beschäftigten und stellt diese auch untereinander von der Haftung frei.
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