Frankfurt am Main (ots) –
Schulpsychologinnen und Schulpsychologen in Nordrhein-Westfalen in der Begabtenberatung qualifiziert
Im Rahmen des großen Qualifizierungsprojekts zwischen dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Karg-Stiftung aus Frankfurt am Main, gefördert durch die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung aus Mannheim fand am 27. August in Essen die zweite Netzwerktagung des Projekts Karg Campus-Beratung-Nordrhein-Westfalen statt. Das mehrjährige Projekt baut die Beratungsstrukturen im Thema Hochbegabung im Land aus.
Expertinnen und Experten zum Thema Hochbegabung und individuelle Förderung tauschten sich intensiv aus und berieten über die nächsten Schritte der gemeinsamen wichtigen Arbeit. Dabei wurde auch der Blick über den Tellerrand von Nordrhein-Westfalen gewährleistet. Frau Ministerin Feller sprach ein Grußwort und betonte die zentrale Arbeit der Schulpsychologischen Beratungsstellen für eine gelingende Förderung aller Schülerinnen und Schüler – gerade auch im Kontext der anstehenden Unterstützung für die Startchancenschulen.
Dr. Ingmar Ahl, Vorstand Zweckerfüllung der Karg-Stiftung, würdigte die geleistete Arbeit im Rahmen des Projekts Karg Campus-Beratung. 18 Schulpsychologische Beratungsstellen haben sich im Thema der Förderung Hochbegabter orientiert und entwickelt. Ihr Engagement für das hochbegabte Kind kennzeichnet die Karg-Stiftung mit der Karg-Plakette.
„Um hochbegabte junge Menschen individuell zu fördern, braucht es an unseren Schulen und darüber hinaus ausreichend Expertise und eine kritische Auseinandersetzung mit den Lebensverhältnissen der jungen Menschen. Hochbegabung ist eben kein Phänomen, dass nur dort auftritt, wo die Bildungschancen am besten sind. Es sind vielmehr noch allzu häufig die Startbedingungen, die darüber entscheiden, ob Hochbegabungen rechtzeitig erkannt und Kinder und Jugendliche bedarfsgerecht gefördert werden. Die Netzwerkarbeit leistet bereits heute einen wichtigen Beitrag, dies zu erkennen und diesen Nachteil auszugleichen“, betonte Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Bedeutung der Schulpsychologie im Schulsystem
Die Schulpsychologischen Beratungsstellen sind eine wichtige Unterstützung im Bildungssystem, denn mit ihrer Expertise stehen sie den Kindern und Jugendlichen, deren Eltern und den Lehrkräften bei der Lösungsfindung von Problemen zur Seite. Da die Anforderungen an die Lehrkräfte immer weiter steigen, besonders wenn es um die Potenzialentdeckung und -entfaltung in ihrer diversen Schülerschaft geht, sind gut ausgebaute Beratungsangebote besonders wichtig.
Das Projekt Karg Campus-Beratung-Nordrhein-Westfalen
Damit kein Potenzial verloren geht, wurden in dem gemeinsamen Projekt des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, der Landesstelle Schulpsychologie und Schulpsychologisches Krisenmanagement (LaSP) und der Karg-Stiftung in dreieinhalb Jahren 18 Schulpsychologinnen und -psychologen aus den fünf Regierungsbezirken des Landes in der Förderung hochbegabter und besonders begabter Schülerinnen und Schüler weiter qualifiziert. Die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung hat das Projekt finanziell unterstützt.
Projektkomponenten und Ergebnisse
Die Qualifizierung umfasste die inhaltliche Fortbildung, bei der auch das Thema des armutssensiblen Handelns einen großen Stellenwert innehatte, die Prozessbegleitung und den Aufbau von Vernetzungsstrukturen innerhalb der Schulpsychologischen Beratungsstellen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihre beraterisch-diagnostische Kompetenz durch die Auseinandersetzung mit aktuellen Konzepten und Erkenntnissen zur Begabungs- und Begabtenförderung weiterentwickeln.
Der Aufbau der Netzwerke wurde mittels einer kontinuierlichen Prozessbegleitung durch die Projektleitung der Karg-Stiftung in Zusammenarbeit mit der LaSP umgesetzt. Dadurch wird der Transfer der Inhalte und gemeinsamen Erkenntnisse in die Praxis und den Beratungsalltag der Schulpsychologinnen und -psychologen sichergestellt.
„In Nordrhein-Westfalen sind starke Angebote in der Begabtenförderung entstanden. Die 18 im Thema Finden und Fördern Hochbegabter nun qualifizierten Beratungsstellen werden entscheidend dazu beitragen, dass Begabungen gerade da gefunden werden, wo sie keiner sucht: bei Kindern und Jugendlichen mit sozialen, kulturellen und individuellen Barrieren“, sagte Dr. Ingmar Ahl, Vorstand Zweckerfüllung der Karg-Stiftung.
Kurzinfos zu Karg Campus Beratung Nordrhein-Westfalen
– Vertragsunterzeichnung 19. Januar 2022
– Projektdauer: Februar 2022 – Juni 2025
– Netzwerktagung: 27. August 2024 / Fachveranstaltung
– Qualifizierung von 18 Schulpsychologinnen und -psychologen aus den 5 Regierungsbezirken: Regierungsbezirk Arnsberg, Regierungsbezirk Detmold, Regierungsbezirk Düsseldorf, Regierungsbezirk Köln, Regierungsbezirk Münster
– Aus- und Aufbau landesweiter Angebote und Vernetzungsstrukturen in der Begabungs- und Begabtenförderung
– Durchführung: Karg-Stiftung und Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen mit der Landesstelle Schulpsychologie und Schulpsychologisches Krisenmanagement
– Förderung: Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung, https://schwiete-stiftung.com/
– Kosten: 260.000 Euro
Weitere Informationen: Arbeitskreis Hochbegabung in der Schulpsychologie (https://www.karg-stiftung.de/projekte/arbeitskreis-hochbegabung-in-der-schulpsychologie-1105/), einer Initiative der Karg-Stiftung zum bundesweiten fachlichen Austausch und zur Vernetzung. Zusammenarbeit mit der LASP sowie weiteren schulpsychologische Expert:innen aus NRW und dem Programm Beratung der Karg-Stiftung.
Ministerium für Schule und Bildung sowie Landesstelle Schulpsychologie und Schulpsychologisches Krisenmanagement für NRW
Die Landesstelle unterstützt im Auftrag des Ministeriums für Schule und Bildung die obere und untere Schulaufsicht, die Schulpsychologischen Beratungsstellen und regionalen Schulberatungsstellen, Dezernentinnen und Dezernenten der Schulaufsicht der Bezirksregierungen sowie die Schulen und (Beratungs-)Lehrkräfte mit zentralen Dienst- und Unterstützungsleistungen.
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