HPI schlägt „Digitalschulen“ in Deutschland vor – Bildungsoffensive nach dem Vorbild von Musikschulen

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Potsdam (ots) –

Um im Bereich der digitalen Bildung in Deutschland entscheidende Fortschritte zu erzielen, schlägt das Hasso-Plattner-Institut in einem Positionspapier die Einführung von „Digitalschulen“ vor. Diese außerschulischen Einrichtungen sollen komplementär zum regulären Bildungsangebot ähnlich wie Musik- und Kunstschulen arbeiten und digitale Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern in Deutschland fördern.

Ziel der Digitalschulen wäre es, junge Menschen neben der formalen Schulbildung noch intensiver auf die Anforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten. Mit Digitalschulen könnte ein praxisnahes Lernumfeld geschaffen werden, das jungen Menschen notwendige digitale Kompetenzen vertiefend vermittelt. Dieses Angebot soll die öffentlichen Schulen ausdrücklich stärken und zum Beispiel mit Kooperationen auch Lehrkräfte bei ihren digitalen Bildungsthemen unterstützen oder Lernräume zu digitalen Themen für Schulen schaffen. Diese neuen Bildungseinrichtungen sollen sicherstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen Zugang zu umfassender digitaler Bildung haben. Staatlich geförderte niedrige Elternbeiträge sollen dies ebenfalls begünstigen, damit ein niedrigschwelliges Angebot für alle Kinder und Jugendlichen entsteht.

Für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Konzepts müssen für die Betreiber von Digitalschulen angemessene Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dies sollte laut dem Positionspapier in einem speziellen Digitalschulgesetz oder in der Erweiterung der bestehenden Musikschulgesetze verankert werden. Ein entscheidender Schritt ist zudem die Zusammenarbeit mit etablierten außerschulischen Bildungsinitiativen, Bildungs-Startups und anderen externen Partnern. Öffentlich-private Partnerschaften (Public Private Partnerships) können dabei helfen, Fachwissen und Ressourcen effektiv zu bündeln und zu stärken.

Professor Patrick Baudisch leitet das Fachgebiet „Human Computer Interaction“ am Hasso-Plattner-Institut und hat das Positionspapier initiiert. Er sieht in diesem Konzept große Chancen: „Mit den Musikschulen ist ein Bildungsangebot gelungen, auf dem wir auch für die digitale Zukunft aufbauen können. Mit der Schaffung staatlich anerkannter Digitalschulen würden wir komplementär zum regulären Schulangebot die Förderung der digitalen Kompetenzen unserer zukünftigen Generationen beschleunigen und gleichzeitig den Digital-Standort Deutschland stärken.“

Das gesamte Positionspapier finden Sie hier: https://ots.de/5eRbVa

Wenn Sie Interesse an einem Interview mit Prof. Baudisch haben, wenden Sie sich bitte an presse@hpi.de.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam zählt derzeit rund 800 Studierende. Mit dem Bachelorstudiengang „IT-Systems Engineering“ bietet die Digital-Engineering-Fakultät ein besonders praxisnahes und softwareorientiertes Informatikstudium an. In den drei Masterstudiengängen „IT-Systems Engineering“, „Digital Health“, und „Computer Science“ können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt die Digital-Engineering-Fakultät stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, kurz d-school ist Europas erste Innovationsschule für Studierende nach dem Vorbild der Stanforder d.school und bietet jährlich 160 Plätze für ein Zusatzstudium an. Die HPI School of Entrepreneurship, kurz E-School, unterstützt und motiviert Studierende, das Potenzial unternehmerischen Denkens und Handelns zu erkennen und zu nutzen. Ein starker Fokus liegt auf dem Transfer von Ideen und digitalen Technologien in kunden- und marktzentrierte Produkte und Startups. Derzeit sind am HPI 22 Professorinnen und Professoren und rund 50 weitere Lehrbeauftragte und Dozierende tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen Fachgebieten aber auch in den HPI Research Schools für Promovierende mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt (Südafrika) und Irvine (Kalifornien), sowie mit Kooperationspartnern wie dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), der Stanford University und dem Hasso Plattner Institute for Digital Health at Mount Sinai (HPI-MS) in New York. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommen das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.

Das Hasso-Plattner-Institut ist ein Leuchtturmprojekt der Hasso Plattner Foundation, beruhend auf der tiefen Überzeugung, dass Innovation und Bildung einen positiven gesellschaftlichen Wandel bewirken können. Die Wirkung des HPI steht exemplarisch für diese Mission. Neben ihren Projekten im Bereich Wissenschaft und Bildung engagiert sich die Stiftung auch in den Bereichen Soziales und Naturschutz sowie Kunst und Kultur.

Pressekontakt:
presse@hpi.de
Leon Stebe, Tel. 0331 5509-471, leon.stebe@hpi.de und
und Joana Bußmann, Tel. 0331 5509-375, joana.bussmann@hpi.de
Original-Content von: HPI Hasso-Plattner-Institut, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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