Berlin (ots) –

– Erstes Stimmungsbild des gesamten Bildungssystems
– Positive Einschätzung der Vermittlung demokratischer Grundwerte
– 9 von 10 der Befragten sehen KI als Hilfsmittel und Innovationstreiber

Mit dem „Cornelsen Bildungsindex“ veröffentlicht Cornelsen erstmals ein Stimmungsbarometer für das deutsche Bildungssystem. Basierend auf den fachlichen Bewertungen von 250 Bildungsexpertinnen und -experten ergibt sich ein aussagekräftiges Profil der Leistungsfähigkeit der verschiedenen Bildungsbereiche von der frühkindlichen Bildung über Kita, Schule und beruflicher Bildung bis zu Hochschule und Weiterbildung.

Die Expertinnen und Experten zeigen sich insgesamt mäßig zufrieden mit dem deutschen Bildungssystem. Zusammengefasst auf einer Skala von sehr unzufrieden (1) bis sehr zufrieden (5) steht der Bildungsindex aktuell auf 2,64, also leicht unter dem denkbaren Mittelwert von 3,0. Dieser Wert setzt sich aus den Antworten zu sieben zentralen Fragen zusammen. Ermittelt wurde die Zufriedenheit unter anderem in den Themenbereichen „Leistungsstärke“, „Werte- und Chancenorientierung“ und „Zukunftsfähigkeit“ des Bildungssystems.

Der Bildungsforscher Professor Klaus Hurrelmann, Senior Expert des FiBS Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie, das die Befragung durchführt, kommentiert: „Der Cornelsen Bildungsindex schließt eine Lücke. In klar verständlichen und direkten Werten und Zahlen wird ausgedrückt, in welchem Zustand sich das Bildungssystem in Deutschland befindet. Das Ergebnis ist bemerkenswert: Die große Mehrheit der Befragten, aus welchem Bildungsbereich sie selbst auch immer kommen, plädiert für erheblich mehr Investitionen in den Bereich der frühkindlichen Bildung.“ Dahinter stecke die Erkenntnis, dass die ersten Lebensjahre das Fundament für die gesamte weitere Bildungslaufbahn und Persönlichkeitsentwicklung seien.

Ein Blick auf die Details zeigt, wo die Befragten den größten Handlungsbedarf sehen. Insbesondere bei den Themen „Chancengleichheit“ und „Integration“ herrscht Unzufriedenheit. Nur gut die Hälfte der Befragten zeigt sich zufrieden mit dem Beitrag des Bildungssystems zur Integration. Die größte Unzufriedenheit gibt es mit 66 Prozent bei der Frage nach der Personalausstattung.

Ermutigend ist das Ergebnis im sensiblen Bereich der Demokratievermittlung. Hier äußern sich die Expertinnen und Experten überwiegend positiv zur Vermittlung von Grundwerten für das gesellschaftliche Zusammenleben.

Überraschend ist auch die Aufgeschlossenheit für KI-Systeme wie ChatGPT: Neun von zehn Befragten sehen darin eher ein Hilfsmittel oder einen Innovationstreiber als eine Gefahr für das Bildungssystem.

Der Cornelsen Bildungsindex

Der Cornelsen Bildungsindex wird vom Cornelsen Verlag herausgegeben. Er erscheint erstmalig im Jahr 2023 und wird danach jährlich erhoben. Die Durchführung und wissenschaftliche Auswertung liegt beim FiBS Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie, unter Leitung von Dr. Dieter Dohmen. Studienleiterin ist Dr. Sarah Fichtner. Die fachliche Beratung erfolgt durch Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Bildungsforscher an der Hertie School und Senior Expert des FiBS Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie.

Befragt wurden Personen aus allen Bereichen des Bildungssystems, also der frühkindlichen Bildung, der Schule, der beruflichen Ausbildung und ebenso der Hochschule und der Erwachsenen- und Weiterbildung. Die Auswahl wurde so vorgenommen, dass sowohl Lernende, Elternvertretungen, Kitapersonal, Lehrkräfte und Ausbildende als auch Leitungspersonen, politisch Verantwortliche sowie Fachleute aus Bildungsverwaltung und Bildungsforschung vertreten sind.

Der Cornelsen Bildungsindex wird aus den Antworten zu sieben Kernfragen ermittelt, zusätzlich werden jedes Jahr Einschätzungen zu aktuellen Herausforderungen abgefragt. Die Befragung wurde von Mitte August bis Ende September 2023 durchgeführt. Die abgegebenen Einschätzungen wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen anonymisiert verarbeitet.

Weitere Informationen: Cornelsen Bildungsindex 2023 (https://cornelsen.de/bildungsindex)

Pressekontakt:
Florian Lange-Schindler
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Quelle: ots

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